martes, 23 de agosto de 2011

LOS REBELDES OCUPAN LA RESIDENCIA DEL DÉSPOTA PERO EL DÉSPOTA NO APARECE

MACHTWECHSEL IN LIBYEN

Rebellen stürmen Gaddafis Residenz

Nachdem die libyschen Rebellen Tripolis und die Residenz Gaddafis erobert haben, ist der Aufenthaltsort des Diktators noch unklar.Foto: dpa
Nachdem die libyschen Rebellen Tripolis und die Residenz Gaddafis erobert haben, ist der Aufenthaltsort des Diktators noch unklar.

Von Steffen Hebestreit

Berlin - Den libyschen Rebellen ist es Dienstagnachmittag gelungen, die Residenz von Machthaber Muammar al-Gaddafi zu stürmen. Nach stundenlangen Gefechten konnten die Aufständischen den Widerstand der Gaddafi-Truppen, die sich in der Anlage Bab al-Asisija verschanzt hatten, überwinden.

Von Gaddafi sowie seinen Söhnen wurde bislang keine Spur gefunden. Ein Gerücht besagt, sie könnten durch die Tunnels unter Bab al-Asisija geflüchtet sein. Nach medienberichten sollen sich Regierungstruppen zum Teil ergeben haben. Eine unabhängige Bestätigung der Lage in Tripolis gab es zunächst nicht.


Die Zeit nach Gaddafi

Die internationale Gemeinschaft bereitet sich bereits auf die Zeit nach dem Sturz des libyschen Machthabers vor. Italienische Medien berichteten, Staatschef Silvio Berlusconi werde am Donnerstag in Mailand mit Dschalils Stellvertreter Mahmud Dschibril zusammentreffen. Am gleichen Tag wollen sich die Unterhändler der Libyen-Kontaktgruppe in Istanbul versammeln, um ein Treffen ihrer Außenminister nächste Woche in Paris vorzubereiten. Ihr Ziel ist es, nach dem Sturz Gaddafis eine friedliche Entwicklung in Libyen zu fördern.

Dabei setzt die Gemeinschaft zunächst auf finanzielle Unterstützung. Die Bundesregierung hatte bereits am Montag ein Darlehen über zunächst 100-Millionen-Euro unterzeichnet, das dem Nationalen Übergangsrat in Libyen für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau zur Verfügung gestellt wird.

"Das Land darf jetzt nicht in der Zeit nach Gaddafi in Chaos versinken, sondern muss zurückfinden zu geordneten Verhältnissen", sagte Außenminister Guido Westerwelle. Doch ist Deutschlands Position geschwächt, seit sich die Bundesregierung beim Votum über ein militärisches Mandat im UN-Sicherheitsrat enthalten hatte. Bis zuletzt hatte Westerwelle im Kampf gegen Gaddafi ausschließlich auf Wirtschaftssanktionen gesetzt.

In erster Linie soll der Aufbau Libyens mit libyschem Geld bezahlt werden. Dazu bemühen sich die Bundesrepublik, die USA und weitere Mitglieder des UN-Sicherheitsrat um eine neue Resolution, um die eingefrorenen Konten des Regimes wieder zugänglich werden. Allein in den USA sind gegenwärtig mehr als 30 Milliarden Dollar des Gaddafi-Regimes eingefroren. Das US-Außenministerium kündigte jedoch bereits die Freigabe eingefrorener libyscher Staatsgelder an.

Südafrika kritisiert Nato

Am Freitag gibt es ein internationales Gipfeltreffen in New York, bei der ebenfalls die Zukunft Libyens diskutiert werden soll. Die Organisation der Islamischen Konferenz, die 57 islamische Staaten vertritt, will daran teilnehmen. Die iranische Regierung forderte den Nationalen Übergangsrat auf, Hegemonial-Mächte abzuhalten, im post-revolutionäre Libyen einzugreifen.

Mit Kritik am Nato-Einsatz gegen Gaddafi äußerte sich am Dienstag auch der südafrikanische Präsident Jacob Zuma. Die Nato hätte die UN-Resolution 1973 für ihre Interessen missbraucht, statt Zivilisten zu schützen. Zuma kritisierte überdies, dass die Atlantische Allianz damit "Afrikas Rolle bei der Suche nach einer Lösung untergraben" hätte.

Die Nato schloss am Dienstag eine Entsendung von Bodentruppen nach Libyen in der Nach-Gaddafi-Zeit abermals aus. Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte in Brüssel, das Bündnis sei nur zur Ausbildungshilfe bereit. Zuvor hatte ein Sprecher der Allianz in Neapel hervorgehoben, dass die Nato nicht in direktem Kontakt zu den Rebellen stehe, "um irgendwelche Angriffe zu koordinieren". Die Bombardements richteten sich gegen Stellungen, von denen Gefahr für Zivilisten ausginge.

Berliner Zeitung, 24.08.2011

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