jueves, 24 de marzo de 2011

CONFIRMANDO LO PREVISIBLE

LIBYENAlliierte können das Blutvergießen nicht verhindern

Die internationale Anti-Gadhafi-Koalition fliegt weitere Angriffe auf libysche Militärbasen. Rebellen und Regierungstruppen kämpfen um Misarata – Tausende sind in Gefahr.

Aufständische entladen einen Panzer von Regierungstruppen nahe Adschabija

Aufständische entladen einen Panzer von Regierungstruppen nahe Adschabija

Die internationale Militärallianz kann auch nach dem Ausschalten der libyschen Luftwaffe das Blutvergießen unter Zivilisten nicht verhindern. Die Rebellen haben nach eigenen Angaben in der umkämpften Stadt Misrata 30 Heckenschützen der Regierung getötet. Ein Sprecher sagte, die Aufständischen hätten inzwischen das Stadtzentrum erreicht.

Zuvor hatten Truppen von Machthaber Muammar al-Gadhafi Misarata mit Panzern angegriffen. In der Nacht zu Donnerstag hätten sie die Gegend um das größte Krankenhaus in Misarata beschossen. 16 Menschen seien durch Scharfschützen getötet worden, sagte ein Rebellensprecher. "Die Lage ist sehr ernst", erklärte ein Arzt der Stadt am Telefon. 6000 Arbeiter aus Ägypten und anderen afrikanischen Staaten und ihre Angehörigen säßen am Hafen fest, sagte ein Anwohner. Vor dem Hafen hatten am Mittwoch zwei libysche Kriegsschiffe Stellung bezogen. "Sie haben bisher nicht angegriffen. Aber wenn sie es tun, dann werden diese mehrere Tausend Arbeiter ihre ersten Opfer sein."

Die westlichen Alliierten haben bislang den Beschuss von Rebellen-Städten durch Muammar al-Gadhafis Truppen nicht stoppen können. [Video kommentieren]

Auch um die südwestlich der Hauptstadt Tripolis gelegene Stadt Sintan sammelten sich Einwohnern zufolge erneut Gadhafi-treue Soldaten.

In Adschdabija machten die Aufständischen nach eigenen Angaben etwas Boden gut. Sie kontrollierten den südlichen Zugang zur Stadt, wie die libysche Oppositions-Website Libya al-Youm berichtete. Die anderen Ortseingänge seien weiter unter Kontrolle der Regimetruppen. Nach tagelangem Artilleriebeschuss sei der Großteil der Bevölkerung aus der Stadt geflohen. Die Frontlinie trennt den von den Regimegegnern gehaltenen Osten des Landes vom Rest, der bis auf einige, stark unter Druck stehende Oppositions-Enklaven von Gadhafi kontrolliert wird.

Die Truppen der Alliierten griffen Ziele tief im Landesinnern an, nachdem sie in den vergangenen Tagen die libysche Flugabwehr ausgeschaltet hatten. Frankreichs Außenminister Alain Juppé sagte, es werde Tage oder Wochen, aber nicht Monate dauern, um Gadhafis militärische Macht zu brechen.

Etwa 15 französische Kampfjets hätten einen Fliegerhorst 250 Kilometer im Landesinnern attackiert, sagte ein Armeesprecher. Ein weiterer Sprecher erklärte, ein libysches Flugzeug sei nach der Landung auf der Luftwaffenbasis Misarata zerstört worden. Augenzeugen und libysche Militärs berichteten zudem von mehreren Angriffen auf einen Militärstützpunkt in Tadschura im Osten von Tripolis. Außerdem wurden libyschen Angaben zufolge ein Funkturm sowie Treibstofftanks in Tripolis getroffen. Der Fernsehsender Al-Arabija berichtete zudem von Luftangriffen auf die Stadt Sabha im Süden, eine Hochburg der Gadhafi-Anhänger.

Bei den alliierten Bombardements seien in Vororten von Misarata Panzer der Regierungstruppen zerstört worden, berichteten Anwohner. Andere Panzer, die sich bereits in der Stadt befunden hätten, seien jedoch nicht getroffen worden.

Seit Beginn der Angriffe der internationalen Koalition habe es insgesamt "rund hundert Tote" unter der Zivilbevölkerung gegeben, sagte Regierungssprecher Mussa Ibrahim. Die Regierung hat in den vergangenen Tagen immer wieder den Tod von Zivilisten bei Angriffen gemeldet, eine unabhängige Bestätigung der Berichte gibt es jedoch nicht. Die Koalitionsstreitkräfte haben wiederholt betont, es würde alles getan, um zivile Opfer zu vermeiden.


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