SPD-Anhänger jubeln bei der Wahlparty in Berlin über die ersten Prognosen
Jubel bei der Wahlparty der SPD in der Kulturbrauerei in Berlin. Klaus Wowereit bleibt Chef im Roten Rathaus. Die SPD hat ist mit ihm zum dritten Mal in Folge Sieger der Wahlen in der Hauptstadt. (Bild: dpa)

Die SPD in Berlin ist mit Klaus Wowereit an der Spitze zum dritten Mal in Folge stärkste Kraft im Berliner Abgeordnetenhaus geworden, trotz leichter Verluste. Eine Koalition mit Grünen oder CDU scheint rechnerisch möglich. Die FDP setzt ihre Serie an schweren Niederlagen fort und fliegt aus dem Landesparlament. Die Piratenpartei zieht erstmals ein.



Laut ersten Hochrechnungen erringen die Sozialdemokraten 28,6 Prozent (ZDF: 28,4 Prozent). Trotz leichter Verluste ist sie damit mit großem Abstand die stärkste politische Kraft geworden. Es ist das dritte Mal in Folge, dass die SPD mit Klaus Wowereit in Berlin die Wahlen gewinnt. Mit deutlichem Abstand folgt die CDU mit 23,2 Prozent (ZDF: 23,2 Prozent). Auf dem dritten Platz landen mit 17,4 Prozent die Grünen (ZDF: 17,6 Prozent). Damit muss die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast ihre Bürgermeister-Träume begraben. Die Linkspartei kommt auf 11,6 Prozent (ARD und ZDF). Eine herbe Niederlage musste erneut die FDP einstecken. Sie scheitert mit 1,9 Prozent (ARD und ZDF) deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde - mit offenbar weniger Stimmen als die rechtsextreme NPD. Sie ist damit nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten. Die Piratenpartei entert überraschend mit neun Prozent (ZDF: 8,9 Prozent) das Parlament. Für sonstige Parteien entschieden sich mehr als 8 Prozent der Wähler.
 Die Wahlbeteiligung lag mit gut 59 Prozent leicht über dem Wert von 2006 (58 Prozent).

Wowereit kündigt Gespräche mit CDU und Grünen an

Klaus WowereitEr ist als Regierungschef zum zweiten Mal wiedergewählt worden: Klaus Wowereit. (Bild: dpa)Der „alte“ und neue Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit dankte den Wählerinnen und Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen. Zwar habe man "30 plus" als Wahlziel nicht erreicht, die SPD habe aber "den Führungsauftrag und die Menschen in dieser Stadt vertrauen der Sozialdemokratie", sagte er auf der Wahlparty der Berliner SPD. Er kündigte an, in der kommenden Woche sowohl die Grünen als auch die CDU zu Sondierungsgesprächen über eine Koalition einzuladen. „ Es gibt sicherlich mehr Schnittmengen mit den Grünen“, betonte Wowereit im ZDF. Mit Blick auf den geplanten Weiterbau der Autobahn A 100 sowie den Ausbau des Flughafens sprach er sich klar für eine Politik des Wandels und des Fortschritts aus. „Wichtig ist, dass die Grünen sich bekennen zu einer Stadtpolitik, die auf Entwicklung setzt und nicht auf Stillstand.“

SPD-Chef Sigmar Gabriel gratulierte Klaus Wowereit zum dritten Wahlsieg in Folge. Dieser sei Abschluss eines guten Wahljahres für die Partei.

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